Du interessierst dich für ein Volontariat bei einem TV- oder Radiosender? Vielleicht liegt die erste Hürde bereits hinter dir und ein fester Platz als Volontär ist dir sicher?
Dann bekommst du hier 7 Tipps, mit denen das Volontariat dein erster Schritt in Richtung TV- oder Radio-Moderation wird.
1) Gib im Volontariat Gas
Du hast die einmalige Chance, dein Talent unter Beweis zu stellen und dich in dieser Zeit vor deinem Arbeitgeber und vor Kollegen zu positionieren.
Das heißt:
Verschaff dir einen Überblick und beseitige Unklarheiten:
Du solltest ganz gezielt Fragen stellen. In der Anfangszeit ist das normal und sogar gewünscht.
Mach dir Notizen:
Bei der Fülle an Informationen wirst du dafür am Ende des Tages dankbar sein. Geh deine neuen Erlebnisse und Notizen am Abend noch einmal in Ruhe durch.
Beobachte erfahrene Kollegen:
Schau dir an, wie deine Kollegen arbeiten. Sie wissen, wie der Hase läuft und mit Sicherheit kannst du einiges von ihnen lernen.
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Verinnerliche Arbeitsabläufe:
Das hilft dir, schneller, besser und infolge dessen auch ruhiger zu werden.
Informiere dich über das aktuelle Tagesgeschehen (bei regionalen Sendern solltest du auch über Neuigkeiten in der Region auf dem Laufenden bleiben):
Lies mindestens eine (besser zwei) Tageszeitungen und informiere dich online darüber, was in der Welt geschieht. Nur so kannst du auf neue Themenideen kommen.
Zeige Hilfsbereitschaft:
Journalisten stehen heutzutage fast durchgehend unter Zeitdruck. Bei TV- und Radiosendern geht es häufig hektisch zu. Bringe dich mit ein, indem du deinen Kollegen Arbeit abnimmst. Sie werden es dir danken und dich in ihre Tätigkeiten mit einbeziehen – deine Chance, die Lernkurve rapide zu steigern. Außerdem werden Teamarbeit und Engagement bei Sendern ganz großgeschrieben.
2) Nimm an Weiterbildungen teil
Bestandteil vieler Volontariate ist neben dem Erlangen praktischer Fähigkeiten oft auch ein Schulungsprogramm. Die ProsiebenSat.1-Gruppe bietet ihren Volontären beispielsweise intensive Seminarblöcke an der Electronic Media School in Potsdam. So werden angehende Reporter mit theoretischen Grundlagen auf den Berufsalltag vorbereitet.
Wenn du dich aber von anderen Volontären abheben möchtest, schadet es nicht, auch mal über den Tellerrand zu blicken. Es gibt diverse Weiterbildungsangebote für Journalisten. Wenn du später selbst mal moderieren möchtest, ist vielleicht das Seminar „Grundlagen der professionellen Moderation“ für dich interessant. In diesem lernst du an einem Tag kompakt und zu einem attraktiven Preis, wie man moderiert.
Mit einer ergänzenden Weiterbildung während deines Volontariats hebst du dich von der Masse ab und wirst vom Sender viel ernster genommen.
3) Mach Themenvorschläge in Konferenzen
Als Volontär gehörst du zum Team und nimmst selbstverständlich an Konferenzen teil. Anfangs hörst du sicher erst mal aufmerksam zu, mit der Zeit werden dir aber ganz bestimmt automatisch eigene Ideen kommen. Trau dich ruhig, Themenvorschläge zu machen.
Natürlich ist es sinnvoll, sich darauf vorzubereiten. Die besten Einfälle kommen mir oft bei meinem morgendlichen Kaffee – ganz ungezwungen, während ich meinen bevorstehenden Tag im Kopf durchgehe. Manchmal auch mitten in der Nacht. Es klingt verrückt, aber gewöhn dich an einen kleinen Notizblock als Begleiter. Befreie dein Gehirn von Ideen, indem du sie aufschreibst. Anschließend nutzt du die freie Kapazität, um deine Themeneinfälle auszuformulieren.
Lass dich nicht entmutigen, wenn dein erster Vorschlag nicht sofort auf „klatschenden Beifall“ stößt. Selbst erfahrenen Kollegen geht das so.
4) Lerne von erfahrenen Kollegen
Die Grundregel im Volontariat lautet: Lerne so viel wie möglich von anderen Kollegen. Sollst du beispielsweise einen Beitrag vorbereiten, dann lass dir anschließend ein kurzes Feedback geben. Sei offen für konstruktive Kritik und würdige die langjährige Erfahrung deines Gegenübers. Nur so lernst du dazu.
Schau bzw. hör dir Beiträge von routinierten Kollegen an und versuche Aufbau und Inhalt sowie Stimme, Gestik und Mimik zu analysieren. Erstelle eine schriftliche, stichpunktartige Liste, die du regelmäßig erweiterst. Versuche, deine Beobachtungen dabei möglichst genau auszuformulieren.
5) Produziere eigene Beiträge
Wann immer es möglich ist, solltest du versuchen, eigene Beiträge zu produzieren. Dazu brauchst du ein dramaturgisches Grundgerüst. Frage dich: Was will ich dem Zuschauer oder Zuhörer mitteilen? Und wie schaffe ich das am besten?
Die Zielgruppe deines Beitrags spielt dabei eine wesentliche Rolle. Vor allem dann, wenn du eine breite Masse mit einem eher speziellen Thema ansprechen willst. Bereits in der Einleitung musst du die Aufmerksamkeit deiner Zuschauer/Zuhörer gewinnen, sie emotional einfangen.
- Starte mit einer allgemeinen Thematik.
- Schaffe einen Übergang zum Kernthema und vertiefe es nach und nach.
- O-Töne können hilfreich sein. Jedoch dürfen sie nicht zu lang und nicht aus dem Zusammenhang gerissen wirken.
- Die Inhalte deines Beitrags sollten einem „roten Faden“ folgen.
- Durch deine eigene finale Stellungnahme rundest du den Beitrag ab.
Hilfreiche Tipps zum Thema Anmoderation findest du übrigens hier: „So schreibst du die perfekte Anmoderation“.
6) Mach eine Probesendung (Radio) oder einen Beitrag als Reporter vor der Kamera (TV)
Wenn du dich im Volontariat schon richtig profilieren möchtest, dann mach schon im Volontariat Probesendungen. Viele Radiosender haben ein zweites Studio. Das kannst du dafür nutzen, um einfach neben dem aktuell laufenden Sendebetrieb eine Probesendung unter Live-Bedingungen aufzunehmen. Diese kannst du deinem CvD (Chef vom Dienst) zeigen und wer weiß – vielleicht darfst du schon bald selbst eine eigene Sendung moderieren?
Wenn du dein Volontariat beim Fernsehen machst, versuch doch mal, einen Beitrag vorzuschlagen, in dem ein On-Air-Reporter vorkommt. Vielleicht hast du ja ein Thema, mit dem du dich richtig gut auskennst, und für das du dich bestens als Reporter eignest? Dann signalisiere zumindest, dass du Interesse hättest, selbst als Reporter vor der Kamera zu stehen.
7) Bleib dran
Wenn sich das Volontariat dem Ende neigt, gib nochmal richtig Gas: Kümmere dich jetzt neben deiner Arbeit für den Sender auch um freie Stellen als Redakteur. Suche also sowohl nach internen Stellenangeboten bei deinem Arbeitgeber als auch nach Angeboten anderer Sender und schreib Bewerbungen.
Auch wenn du eigentlich moderieren möchtest: Durch eine redaktionelle Arbeit hinter der Kamera lernst du viele Fähigkeiten für deinen späteren Traumberuf. Du wirst schon mal Teil des Senderteams und knüpfst intern Kontakte.
Weitere Einstiegsmöglichkeiten sind:
- Eine Initiativbewerbung mit einem Demovideo (freie Positionen als Moderator werden häufig über sogenannte Casting-Archive besetzt)
- Moderationen kleinerer Veranstaltungen ( um Referenzen zu sammeln)
Wie heißt es so schön? „Viele Wege führen nach Rom“ – oder in deinen Traumjob. Du wirst selbst herausfinden, welcher Weg der Richtige für dich ist.
Übrigens: Mein 6-wöchiges Trainingsprogramm „Das Silber-MODERATORENWERK“ liefert dir viele Tipps und Tricks rund um das Moderations-Business. Wenn du ernsthaft Moderator werden willst, solltest du dir die Details dazu auf jeden Fall anschauen!