Die Stimme ist nicht nur für Moderatoren eines der wichtigsten Instrumente. Mit 38 Prozent wirkt sie sich wesentlich auf die Kommunikation aus. Daher solltest du regelmäßig deine Stimme trainieren. Mit diesen 5 einfachen Übungen kannst auch du den Klang deiner Stimme verbessern und klingst sofort sympathischer und authentischer.
Moderatoren benötigen – anders als Werbefilm- oder Nachrichtensprecher – zwar keine perfekte Stimme, aber sie sollte zumindest auf einem guten Grundniveau sein. Doch auch Menschen mit anderen Berufen könnten von einem Stimmtraining profitieren: Denn eine schöne Stimme hat immer einen positiven Einfluss auf dein Gegenüber und ist in jedem Business hilfreich. Deshalb ist es wichtig, die eigene Stimme zu trainieren. In diesem Beitrag habe ich 5 einfache Übungen für dich, mit denen du gleich viel besser klingst und deine Stimme trainieren kannst.
#1: Die „Mach-dich-mal-locker“-Übung
Was Lockerungsübungen für deinen Körper mit deiner Stimme zu tun haben? Kurzum: Dein Körper bildet den Resonanzraum deiner Stimme und beeinflusst sie damit maßgeblich. Stell dir einfach vor, du stopfst den Klangkörper einer Gitarre mit Papier aus. Die Töne wären nur noch ganz leise zu hören, da die Saiten einer Gitarre erst durch den Klangkörper verstärkt werden. Und genauso verhalten sich deine Stimme und dein Körper zueinander. Jede Anspannung und jede Verspannung spiegelt sich auch in deiner Stimme wider. Schulterverspannungen haben hierbei den größten Einfluss auf deinen Stimmklang. Aber auch Anspannungen in den Füßen. Damit deine Stimme also gut klingt, muss dein Körper locker sein.
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Diese Lockerungsübung ist perfekt, um das Stimmtraining zu beginnen:
- Zieh deine Schultern nach oben.
- Halte sie für 2-3 Sekunden und lass deine Arme baumeln.
- Lass deine Schultern wieder fallen und atme dabei aus.
- Genieße die Entspannung.
- Wiederhole diese Übung mindestens dreimal
#2: Die „Mein-Bauch-ist-dick-na-und“-Stimmübung
Grundlage jeder guten Stimme ist die Atmung. Wir unterscheiden grundsätzlich zwischen Brust- und Zwerchfellatmung (auch Bauchatmung genannt). Letztere lässt dich vielleicht weniger schlank wirken, da sich dein Bauch leicht nach außen wölbt. Dafür klingt deine Stimme aber gleich viel besser und deine Zuhörer werden es dir danken.
Wenn du deine Stimme trainieren willst, solltest du unbedingt an deiner Atmung arbeiten.
- Leg deine Hand an den Bauch und atme ein und aus.
- Spürst du, wie dein Bauch kleiner und größer wird? Dann hast du alles richtig gemacht.
- Ansonsten solltest du deine Atmung noch ein wenig justieren.
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#3: Die Telefonier-Übung
Du sollst einen Beitrag oder ein Event moderieren? Du darfst eine Präsentation oder eine Rede halten? Jetzt stehst du vor deinem Publikum oder vor der Kamera und wirst immer nervöser. Was dann passiert, hast du vielleicht selbst schon erlebt. Du sprichst viel zu hoch (oder auch zu tief) und nach kurzer Zeit wirst du heiser. Nicht nur für deine Zuhörer ist es anstrengend, dir zu folgen und die Inhalte wirklich wahrzunehmen, auch dir als Sprecher fällt es auf Dauer schwer. Die für den Zuhörer angenehmste Stimmlage ist die sogenannte Indifferenzlage, in der die Stimmbänder entspannter als in anderen Stimmlagen sind und der Resonanzraum vollständig ausgeschöpft wird. Das Sprechen fällt dir um einiges leichter und du kommst nicht so schnell „aus der Puste“.
Mit unserer Telefonier-Übung kannst du deine Stimmlage verbessern und perfekt die Lage deiner Stimme trainieren:
- Stell dir vor, du führst gerade ein Telefonat.
- Dein Gesprächspartner spricht ununterbrochen und das Thema langweilt dich gewaltig.
- Immer wieder antwortest du zwischendurch mit einem „Mh, mh, mh“.
- Merke dir diese Stimmlage und versuche genauso weiterzusprechen – jetzt liegt deine Stimme optimal.
#4: Die „Badabam“-Übung
Neben der Stimmlage solltest du an einer klaren Artikulation arbeiten. Sprich: Stärke deine Zungenmuskulatur. Damit man dich gerne reden hört und dir problemlos folgen kann, muss deine Sprache klar und verständlich sein. Vielleicht kennst du sie noch aus deiner Kindheit, lustige Zungenbrecher wie „Fischers Fritz fischt frische Fische …“, die man so lange übte, bis sie einem ganz leicht von der Zunge gingen. Die folgende Übung klingt ähnlich verrückt, ist aber wirklich effektiv.
- Sag immer wieder „Badabam badabam bada bam bam bam“.
- Versuche bei jedem Durchlauf, schneller zu werden.
#5: Der Stimm-Shaker
Mach dich zum Abschluss noch einmal richtig locker, lass deine Anspannungen fallen und gib deiner Stimme die Chance, sich in deinem Körper zu entfalten.
- Schüttel deinen Körper komplett durch: erst die Arme, dann die Beine und schließlich den ganzen Körper.
- Jetzt sollte sich nicht nur dein Stimmklang verbessert haben, auch du selbst müsstest dich deutlich entspannter fühlen.
Stimme trainieren: Weitere Tipps
Es gibt viele Möglichkeiten, deine Stimme zu trainieren. Professionelle Sprechtrainer stellen ein individuelles Programm zusammen, das Sprachdefizite gezielt beseitigt. Sogar ein Lispeln lässt sich wegtrainieren (bei schwereren Stimmproblemen ist aber ein Logopäde vielleicht erstmal dein erster Ansprechpartner). Allerdings ist ein professionelles Stimmtraining auch nicht ganz billig. Wenn du dir also keinen Sprechtrainer leisten kannst oder willst, wirst du mit diesen fünf Übungen schon recht viel erreichen. Und im Gratis-eBook „Handwerkszeug für Moderatoren“ findest du noch mehr Übungen, mit denen du deine Stimme trainieren kannst.
Wie bei so vielen Dingen, die man lernen möchte, gilt: Bleib diszipliniert und wiederhole die Übungen am besten täglich. Morgens nach dem Aufstehen ist das Stimmtraining übrigens am effektivsten. Aber auch vor einer Moderation kannst du deine Stimme trainieren. Die Übungen wirken sich gleich positiv auf deinen Stimmklang aus und helfen dir außerdem, etwas lockerer zu werden und deine Nervosität einzudämmen.
Du willst deine Stimme noch schneller verbessern? Dann melde dich zu einem unserer Workshops an – wir bereiten dich in kürzester Zeit auf die Praxis vor.
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