Mit ihrem Podcast hat sie den Einstieg in die Moderation erfolgreich gemeistert. Der Podcast bringt ihr nicht nur Reichweite sondern auch Anfragen für bezahlte Moderationsjobs. Anke Mitschele spricht im Interview über ihren Weg zum Podcast Projektmanagement.FM.
Anke, du hast Anfang des Jahres an meinem 4-wöchigen Trainingprogramm Das Silber-MODERATORENWERK teilgenommen. Damals war dir ja noch nicht klar, wie du an Moderationsaufträge kommen sollst. Meine Idee war sofort, dass du dich als Moderatorin im Bereich Projektmanagement positionierst. Im Laufe unseres Einzelcoachings haben wir dann gemeinsam die Idee für Projektmanagement.FM entwickelt und das Projekt dann auch nach und nach umgesetzt. Wie geht es dir jetzt mit dem Podcast und was hat dir der Podcast ganz konkret gebracht?

Der Podcast ist für mich ein Glücksfall. Zuerst war ich natürlich etwas unsicher. Beim Podcast oder Radio fokussiert sich der Zuhörer komplett auf Deine Stimme und die Art wie Du moderierst. Wenn ich live auf einem Event oder einer Präsentation spreche, wirke ich mit meiner ganzen Art und Versprecher oder die lästigen „ähms“ treten für den Zuschauer in den Hintergrund. Ich habe aber gemerkt, dass ich beim Podcast viel mit Schneiden korrigieren kann.
Bei einem Podcast kann man mit Schneiden viel eliminieren.
Gerade am Anfang passieren einfach noch einige Fehler, die man dann gut eliminieren kann. Ich habe nun die 3. Folge aufgenommen und merke, dass ich bei jedem Mal besser und sicherer bei den An- und Abmoderationen werde. Der Podcast ist ein Interview Podcast, d.h. ich suche mir Interviewpartner, die zu einem speziellen Themengebiet aus dem Bereich Projektmanagement sprechen möchten. In der Akquise der Interviewpartner haben sich weitere Kontakte ergeben, die für mich in der Selbständigkeit, als auch für weitere Interviews interessant sind. Die erste Folge ist nun seit 3 Monaten live und ich hatte bereits über 400 Downloads, obwohl ich noch keine Werbung über Xing oder meinen Facebook Account geschaltet hatte. Bei 2 Folgen wurde ich bereits vorab gefragt, ob die Unternehmen der Interviewpartner die jeweilige Folge auf ihre Internetseite stellen dürfen, was natürlich toll für die Reichweite meines Podcasts ist und mir noch mehr Visibility verschafft.
Im ersten Monat habe ich bereits eine Anfrage für eine Messemoderation bekommen.
Neben diesen geschäftlichen Aspekten mag ich die sehr persönliche Ebene zwischen den Interviewpartnern und mir, die während der Vorgespräche und der Aufnahme ganz automatisch entsteht. Außerdem habe ich bereits im ersten Monat eine Anfrage für eine Messemoderation bekommen – der Podcast bringt mir also nicht nur mehr Sichtbarkeit sondern wird mir mittel- und langfristig auch konkrete, bezahlte Moderationsjobs bringen.

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Durch den Podcast bekommst du ja nicht nur Reichweite sondern kannst auch ständig deine Moderationsfähigkeiten verbessern. Was hast du gelernt, während du den Podcast produziert hast?
Eine ganze Menge. Für die Aufnahmen arbeite ich mit Garageband. Das ist eine Software, die ich vorher nicht kannte und mit der ich mich komplett neu auseinandersetzen musste. Während des Interviews muss ich neben den Moderationsaufgaben gleichzeitig schauen, dass die Technik funktioniert, dass also z.B. keiner übersteuert ist. Ich musste mich um Musik und diverse Lizenzen kümmern und nicht zuletzt wie ich den Aufbau und den Stil des Podcasts gestalten wollte. Auch in meiner Rolle als Interviewpartner lerne ich viel. In den Vorgesprächen versuche ich den für die Zuhörer interessantesten Inhalt herauszuhören und stelle daraufhin einen Interview-Ablaufplan zusammen. Meine Interviewpartner sind zudem Fachexperten in ihren jeweiligen Berufsfeldern, aber keine Profisprecher. Obwohl ich mich selbst als Moderatorin noch sehr am Anfang fühle, ist es nun meine Aufgabe, ihnen die Hemmung vor dem Mikrophon zu nehmen und ihnen Mut zuzusprechen, wenn sie sich mal versprechen oder es nicht gleich perfekt klappt.
Obwohl ich mich selbst als Moderatorin noch am Anfang fühle, ist es meine Aufgabe, meinen Interviewpartnern die Hemmung vor dem Mikrophon zu nehmen.
Herausfordernd finde ich immer noch, zuzulassen, dass ich etwas langsamer mit den Aufnahmen vorankomme, als ich es mir wünschen würde. Aber da Moderation für mich eine Mischung aus Hobby und 2.Standbein ist und ich nebenbei noch meine tägliche Projektmanagementtätigkeit habe, muss ich hier zeitliche Abstriche machen. Ich hoffe aber, dass ich Ende des Jahres insgesamt 4 Folgen veröffentlicht habe.
Als du bei mir im Silber-MODERATORENWERK warst, war Moderation ja noch komplettes Neuland für dich. Was hast du in den 4 Wochen denn für dich mitgenommen?
Das stimmt. Beruflich kannte ich vorher eher Präsentationen bzw. Vorträge. Moderation hat mich jedoch schon länger interessiert und auf der Suche im Internet bin ich auf das MODERATORENWERK gestoßen.
Im Rahmen des Silber-MODERATORENWERKs bietest Du ja ein ganzes Spektrum an Informationen und Trainings für angehende Moderatoren. Für mich waren vor allem die Basics zu Moderationstechniken und die praktischen Übungen von An- und Abmoderationen interessant. In den ersten Wochen hatten wir hierzu mehrere Webinare, die wir dann in dem Wochenend-Workshop praktisch anwenden konnten. Parallel gab’s ein sogenanntes Karrierecoaching zu eigenen Karrierewünschen und -zielen. Ich hatte vorher keine genauen Ziele und diese mal konkret zu definieren und sich selbst zeitliche Vorgaben zu setzen hat mir extrem geholfen, weg vom Wunschdenken und hin zur Realität zu kommen. Das nachfolgende 1:1 Coaching hat dann die entscheidende Wendung für mich gebracht: Der Podcast Projektmanagement.FM ist hieraus entstanden.
Aus dem Silber-MODERATORENWERK und dem nachfolgenden 1:1-Coaching ist Projektmanagement.FM entstanden.
Toll finde ich, dass das Silber-MODERATORENWERK ein allround Training ist und jeder sich die Themen herauspicken kann, die für ihn selbst interessant und wichtig sind. Ich arbeite seit 9 Jahren als selbständiger Consultant und Projektmanager. Selbstmarketing und Eigenvertrieb, die sicherlich für viele angehende selbständige Moderatoren eine große Hürde darstellen, sind für mich daily business. Nichts desto trotz kannte ich die Struktur und den Ablauf des Moderationsbusiness noch nicht. Im Silber-MODERATORENWERK habe ich viele Ideen bekommen, wo ich mit Hilfe meiner Positionierung ansetzen kann.
Was ist dein Tipp an Moderator/innen, die noch komplett am Anfang stehen und noch gar nicht wissen, wie sie loslegen sollen?
Für mich ist immer der erste Schritt, den Mut aufzubringen, das zu machen, auf was man Lust hat, auch wenn das bedeutet, sich auf komplettes Neuland zu wagen. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Das hast Du uns auch im Workshop mit alten Aufnahmen heute bekannter Moderatoren gezeigt. Die kann man auch nicht vergleichen mit dem Niveau, auf dem sie heute moderieren.
Auch bekannte Moderatoren haben mal klein angefangen.
Wenn man mit etwas neu anfängt, erntet man zuerst vielleicht nicht nur Lorbeeren und im schlimmsten Fall auch unangemessene Kritik. Davon sollte man sich nicht entmutigen lassen. Viel wichtiger finde ich die Themen hartnäckig zu verfolgen, die einem wichtig sind. Am Anfang kommt man oft nur in Minischritten vorwärts und irrt ein wenig hin und her, aber mit der Zeit wird der Weg klarer. Man wird auch immer Fehler machen, aber das gehört dazu.
Konkret würde ich den Moderatoren den Tipp geben, sich erstmal breit aufzustellen, d.h. z.B. kostenlose Internet Trainings (wie diejenigen, die Du anbietest) mitzumachen und sich selbst im geschützten Rahmen auszuprobieren (Moderation bei Hochzeiten in der Familie oder bei Freunden, Weihnachtsfeiern oder wie ich mit dem Podcast). Mit der Zeit bekommt man ein Gefühl, wo man hinmöchte. Ich denke, dass man am Anfang nicht Drumherum kommt, auch finanziell klein anzufangen und sich erstmal einen Namen machen muss.
Geht aktiv auf Menschen zu und erzählt ihnen, was ihr machen möchtet.
Von meiner Selbständigkeit her weiß ich, dass es wichtig ist, aktiv auf Menschen zuzugehen und ihnen zu erzählen, was man gerne machen möchte. Es klappt zwar nicht immer sofort, aber irgendwann erinnert sich immer einer, der gerade jetzt das braucht, was Du anbietest.
Hier geht es zu Projektmanagement.FM bzw. hier findest du Projektmanagement.FM auf iTunes
Und hier kannst du dich in die Interessenten-Liste des Silber-MODERATORENWERKs eintragen.