Ob du eine Sendung im TV oder Radio moderierst oder auf einer Eventbühne vor Tausenden von Menschen stehst: Moderieren ist immer eine Herausforderung. Vor allem für Nachwuchsmoderatoren. Aber hey, „es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen“. Deshalb zeigen wir dir die 4 größten Fehler, die du in der Praxis unbedingt vermeiden solltest.
#1 Schlechte Vorbereitung
Schlechte Vorbereitung zählt zu den häufigsten Fehlern beim Moderieren. Tatsächlich gibt es Moderatoren, die sich vorab nur grob zum Thema informieren und nach dem Motto „Den Rest mache ich dann schon spontan …“ arbeiten.

Natürlich sollst du deine Moderation nicht vollständig auswendig lernen, denn so klingt sie einstudiert und wirkt nicht mehr authentisch. Jeder moderiert auf seine eigene Art, „erzählt eine Geschichte“ anders und tritt auf unterschiedliche Weise mit Interviewpartnern in den Dialog – das verleiht deiner Moderation eine persönliche Note.
Trotzdem ist eine professionelle Vorbereitung der Schlüssel zu einer flüssigen Moderation, der die Zuschauer bzw. Zuhörer gerne folgen.
Was du also brauchst, ist eine Kombination aus guter Themenrecherche und Spontanität während des Moderierens. Spontan kannst du aber nur sein, wenn du voll im Thema bist. So erkennst du Zusammenhänge viel schneller und kannst dich der Situation viel besser anpassen.
Bedenke auch, dass du deine Moderation zeitlich im Blick behalten musst. Ohne Vorbereitung besteht die Gefahr, sich zu „verzetteln“ und den vom Auftraggeber vorgegebenen Zeitrahmen zu überschreiten. Das sollte dir nicht passieren.
Wenn du nicht richtig vorbereitet bist, wird dich alles, was nicht „nach Plan“ läuft, aus den Konzept bringen. Und einer Sache kannst du dir auf jeden Fall sicher sein: Beim Moderieren läuft fast nie alles „nach Plan“.

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Tipps zur richtigen Vorbereitung:
- Mache dich mit dem Thema und der Zielgruppe der Sendung/des Events vertraut.
- Sammle Hintergrundinformationen zum Thema und gegebenenfalls zu Gesprächspartnern.
- Erstelle Moderationskarten auf denen du den Ablauf deiner Moderation in Stichpunkten festhältst und wichtige Namen oder Fachwörter notierst.
- Gehe deine Moderation ein paar Mal vollständig durch (am besten sogar vor dem Spiegel).
#2 Zu wenig Selbstvertrauen beim Moderieren
Wer schon mal auf einer Bühne oder vor der Kamera stand, kennt diesen Zustand: Du wirst plötzlich nervös, dein Herz schlägt total schnell und du bist gar nicht mehr der selbstbewusste Mensch, der du sonst eigentlich bist. Dir fehlt es in diesem Moment an Selbstvertrauen.
Leider ist dieser Zustand beim Moderieren fatal. Denn zu wenig Selbstvertrauen wirkt sich negativ auf deine Kamera- bzw. Bühnenpräsenz aus. Etwa, wenn du vor lauter Aufregung anfängst, wild zu gestikulieren oder deine Mimikversteinert oder übertrieben stark ist. Nicht falsch verstehen: Niemand ist perfekt und eine leichte Nervosität kann auch sympathisch wirken. Trotzdem solltest du selbstbewusst auftreten.
Es gibt auch Menschen, denen es gar nichts ausmacht, im Rampenlicht zu stehen. Sofern du aber nicht dazugehörst, soltest du an dieser Schwäche arbeiten.
Gegen Lampenfieber gibt es Übungen, die du zu Hause, aber auch vor jeder Moderation durchführen kannst. Schau doch mal in unseren Beitrag „Lampenfieber oder: der brüllende Löwe“rein. Oder trainiere deine Kamerapräsenz in einem speziellen Einzelcoaching.
Darüber hinaus spielt beim Thema Selbstvertrauen auch wieder die Vorbereitung eine wichtige Rolle. Wenn du weißt, dass du gut vorbereitet bist, wirst du viel sicherer in die Moderation reingehen.
#3 Kein Gespür für die Zielgruppe
Jede Zielgruppe ist anders. Es macht einen großen Unterschied, ob dein Publikum eher zur jüngeren oder älteren Generation gehört, ob es sich um Schüler, Studenten, Familien oder Geschäftsleute handelt. Ob du eine Radio- oder TV-Sendung moderierst oder ein Event. Und natürlich spielt das Format der Sendung oder des Events eine Rolle.
Viele Moderatoren moderieren immer gleich und vergessen dabei, dass sie sich auch ihrem Publikum anpassen müssen. So verlieren sie die Aufmerksamkeit im schlimmsten Fall gleich am Anfang. Dabei ist es als Moderator deine Aufgabe, die entsprechende Zielgruppe einzufangen und für das Thema zu begeistern.
Das schaffst du, indem du deine Sprache und Wortwahl der Zielgruppe anpasst. Bei einer jüngeren Zielgruppe darfst du dich ruhig lockerer ausdrücken, in anderen Fällen ist vielleicht eine gehobenere Wortwahl angemessen.
Auch inhaltlich solltest du dir vorher überlegen, was deine Zielgruppe an dem Thema interessiert, was sie hören möchte und was nicht (oder was sie möglicherweise nicht versteht).
#4 Zu wenig Spontanität
Häufig fehlt Moderatoren die gewisse Spontanität. Sie fixieren sich zu sehr auf ihren perfekt ausgearbeiteten „roten Faden“. So fällt es ihnen schwer, während des Moderierens offen zu bleiben. Zum Beispiel für Gegenfragen des Gesprächspartners, die eine Moderation durchaus bereichern und auflockern können.
Manchmal hast du auch gar keine Wahl, wenn der Auftraggeber beispielsweise kurz vor oder während der Sendung oder der Veranstaltung noch besondere Wünsche oder Vorstellungen äußert.
Lass dich hiervon nicht aus der Ruhe bringen. Wie unter #1 bereits erwähnt, macht die Kombination aus professioneller Vorbereitung und Spontanität eine Moderation erst richtig gut. Fixiere dich also nicht nur auf deinen Ablaufplan, sondern bleib immer auch spontan.
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